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verlängert bis zum 5. März 2006
Maik und Dirk Löbbert:
„Schicht“
Rauminstallation am Essener Kopstadtplatz 12
Der vom Kopstadtplatz normalerweise gut einsehbare Schaufensterraum wurde beinahe komplett - bis auf einen horizontalen Streifen unterhalb der Decke - in schwarze Farbe getaucht. Wie ein samtiger Film bedeckt das Schwarz die Wände, den Boden, die beiden Pfeiler, die Säule, die Türen, selbst die große Schaufensterscheibe. Auf diese Weise aber „verschließt“ sich der Raum gegenüber den vom Platz kommenden Betrachtern: Man sieht lediglich ein von innen her geschwärztes Schaufenster und eine ebenso undurchdringliche Glastür, welche eher an einen der in dieser Gegend von Essen verbreiteten „Leerstände“ erinnern, als an eine Ausstellung, in der man in der Regel etwas uneingeschränkt zu sehen bekommen sollte. Betritt man den Raum also vom seitlichen Eingang her, ergibt sich ein anderer Eindruck, ein anderes Bild. Der White Cube ist zu einer Black Box geworden. Den Raum betreten heißt hier sprichwörtlich und gleichsam körperlich in die schwarze Farbe einzutauchen.

Mit freundlicher Unterstützung des Kulturbüros der Stadt Essen und der Stiftung Kunstfonds.


Samstag, 21. Januar 2006
Ein Tag in Duisburg - (Stiftung DKM, Küppersmühle, Lehmbruck Museum)
eigene Anfahrt, Treffpunkt Lehmbruck Museum 11.00 Uhr, Kosten: 25,- € inkl. Eintritte

Der Besuch unserer Nachbarstadt lohnt sich gerade jetzt. Mehrere Ausstellungsereignisse verlaufen nämlich parallel: Die chilenische Künstlerin Julen Birke zeigt in der Stiftung DKM im Duisburger Hafen ihre Lichtinstallation „Añañuca“. „Ich möchte die Galerie in die Farbe Rosa einhüllen, genauso, wie die Atacama Wüste trotz widriger Naturbedingungen mit rosafarbenen Blüten überdeckt wird.“. Wir treffen an Ort und Stelle auch auf Klaus Maas und Dirk Krämer, die Initiatoren dieses Ausstellungsortes. In der Nachbarschaft zeigt das Museum Küppersmühle die große Ausstellung mit Werken von Günther Uecker, dessen Gesamtwerk im Mittelpunkt der Ausstellung steht. Und das Wilhelm Lehmbruck Museum wartet in seinem Jubiläumsjahr gleich mit mehreren Ausstellungen auf. 1. Lehmbruck, Rodin und Maillol, 2. Das Menschenbild der Moderne und 3. die eigentliche Jubiläumsausstellung über Wilhelm Lehmbruck selbst. Es lohnt sich. Anmeldungen bei Frau Aderholz.


Samstag 11. Februar 2006, 15.00 Uhr
Man ist nie allein
mit Peter Friese und Bogomir Ecker
Treffpunkt: Infopunkt im Foyer des Museum Folkwang

Der Düsseldorfer ist mit seinen Skulpturen, Installationen und Interventionen im öffentlichen Raum zu einem viel beachteten, Nachdenklichkeit und Irritationen auslösenden Bildhauer und Konzeptkünstler der Gegenwart geworden. Für den Ausstellungsraum des Kunstverein Ruhr hatte Ecker bereits 2002 eine besondere architektonische und zugleich skulpturale Intervention mit einer kleinen etwas roboter- oder marionettenhaften Gestalt in einer großen gelben Konche geschaffen. Nun sehen wir ihn und sein Werk in einer großen, in die ständige Sammlung des Hauses intervenierenden Ausstellung im Museum Folkwang wieder. Neben besagten skulpturalen Eingriffen im Museum und seinen beiden Innenhöfen wird auch der Werkkomplex der 1990 begonnenen übermalten und überzeichneten Zeitungsblätter ausgestellt. Wir werden eine spannende Mischung aus Führung und Künstlergespräch erleben. Anmeldungen bei Frau Aderholz sind obligat.


Sonntag, 19. Februar 2006
Ein Besuch bei MARTa in Herford
mit Peter Friese

Das neue Museum für Gegenwartskunst wurde von dem amerikanischen Architekten Paul Gehry entworfen, dessen ‚Guggenheim Bilbao’ wir vor einigen Jahren auf einer Spanienreise besucht haben, besticht bereits durch sein auffälliges geschwungenes metallisches Äußeres. Auf etwa 2000 Quadratmeter Ausstellungsfläche verwirklichte Jan Hoet seine Vision eines „Forums für kreatives Schaffen“ in Hinblick auf ein Zusammenspiel von Kunst und Design. Wir sehen die bemerkenswerten Videoinstallationen von Asta Gröting und die Fotoausstellung von Letizia Battaglia: Passione Giustizia, Liberta. Fotografie di Sicilia. Vielleicht gelingt es uns auch (wenn es sein Terminkalender zulässt) mit Jan Hoet oder dem Kurator Michael Kröger über das Konzept und die Zukunft des Hauses inmitten der westfälischen Provinz ins Gespräch zu kommen. Anmeldungen bei Frau Aderholz. Busreise ab Hauptbahnhof Essen
Kosten 45,- € inkl. Eintritt


Sonntag, 5. März 2006, 18.00 Uhr
Finissage „Schicht“ von Maik und Dirk Löbbert
Gespräch mit den Künstlern

Zusammen mit den beiden Künstlerbrüdern wollen wir noch einmal auf die ungewöhnliche Arbeit eingehen, welche aus sich selbst heraus die Verbindungen zu den internationalen Kunstentwicklungen, ( Conceptual- und Minimal Art, Rauminstallationen, Auseinandersetzung mit „Malerei als Malerei“ ) aufrecht erhält und diese erweitert, gleichzeitig aber auch einen vielfältigen Ortsbezug zum Ruhrgebiet in bisher nicht da gewesener Intensität herstelllt. Wir werden mit Hilfe von Lichtbildern auch auf andere bedeutende Werke der beiden in Köln lebenden und in Münster lehrenden Künstler im Innen und Außenraum eingehen. Es wird sicher ein sehr informativer und lebhafter Abend. Für Getränke wird gesorgt sein.


Freitag, 24. März 2006, 19.00 Uhr
Künstlergespräch 3
mit Ulrich Erben
im Forum Kunst und Architektur

„Die Phantasie nährt sich von dem, was ich sehe. Einfälle entstehen durch das Material, mit dem mich arbeite, auch durch das Format, durch die Fläche, häufig durch scheinbar Unwesentliches. Sinn entsteht, ich denke ihn nicht hinein…“

Ulrich Erben pendelt schon seit jungen Jahren beständig zwischen seiner Heimat am Niederrhein und Italien und bezieht Impulse für seine Malerei aus der Stimmung der wechselnden Landschaften. Als einer der profiliertesten deutschen Maler der Neuen Konkreten Kunst fand er mit weißen Bildern, die er 1971 erstmals in der Galerie m in Bochum zeigte, internationale Beachtung. Es geht Erben nach wie vor darum, Bilder zu malen, welche im herkömmlichen Sinne nichts darzustellen, abzubilden oder narrativ zu „schildern“ versuchen. Bilder, die auf den ersten Blick für sich stehen und offenbar auf nichts außerhalb ihrer selbst verweisen wollen. Die Werke überzeugen allein schon durch ihre innerbildlichen Bezüge und durch ihre hohe Malkultur, also gleichsam „aus sich selbst heraus“. Ihr eigentliches Thema liegt im Mit- und Gegeneinander gemalter Felder, subtiler oder auch deutlicher farblicher Kontraste und Raum-wirkungen.1996 malte Ulrich Erben 6 Bilder für unseren damaligen Raum unter der Alten Synagoge, heute Abend steht er zu seiner Arbeit Rede und Antwort.


Sonntag 2. April, 2006, 12.00 Uhr
Alexandra Ranner
“Ich habe genug“
Ausstellungseröffnung am Kopstadtplatz 12

Alexandra Ranners Videoinstallation mit dem seltsamen Titel „ich habe genug“ erinnert auf den ersten, von Außen kommenden Blick an eine rustikale Baumaßnahme: Die Front des Ausstellungsraumes ist mit einem Bretterverschlag verkleidet worden. Als ginge es darum, ein zerstörtes Schaufenster provisorisch zu verschließen. Auf der linken Hälfte der rohen Holzverkleidung gibt es allerdings ein flaches, etwas an die Scharte einer Peepshow erinnerndes Fenster, durch das man einen Einblick ins Innere erhalten kann. Hier nun verwirklicht die Künstlerin eine grenzüberschreitende Mischung aus Video, Skulptur, Musik, Theater und Kino. Schaut man nämlich neugierig wie ein Voyeur hinein, erblickt man auf einer Breitleinwand eine Flusslandschaft. Der Blick nach Innen erweist sich paradoxerweise als Blick nach Außen. Langsam, fast zäh, scheint das Wasser zu fließen, doch in Wahrheit zieht die mit Bäumen bestandene silhouettenhafte Uferpromenade am blickenden Auge vorbei. Und dann sieht man einen allem Anschein nach abgetrennten, frei im Fluss treibenden Kopf eines Mannes, welcher mit offenen Augen und im Wasser schwimmend auf befremdliche Weise mit sehr schöner Bassstimme eine Bachkantate zu singen beginnt. Deutlich sind die immer wieder vernehmbaren Worte „Ich habe genug“ zu verstehen. Wir werden mit der Münchener Künstlerin über ihre in Essen bislang unerhörte Arbeit sprechen.


Freitag, 21. bis Sonntag, 23. April 2006
Berlin

Dieses intensive Wochenende in Berlin widmet sich der jungen Galerienszene, und verschiedenen Berliner Museen und Ausstellungsorten. Z.B. dem Hamburger Bahnhof mit den Ausstellungen „Fast Nichts“ (Sammlung Flick) und „Marcel Odenbach“, der Neuen Nationalgalerie mit ihrer Ausstellung „Melancholie-Genie und Wahnsinn in der Kunst“, dem Guggenheim unter den Linden „Hanne Darboven, Hommage à Picasso“, der Sammlung Daimler Chrysler und anderen. Ein Höhepunkt ist die 4.Berlin Biennale, die sich dieses Mal über die gesamte Auguststrasse in Berlin Mitte erstreckt und u.a. vom italienischen Künstler Maurizio Cattelan kuratiert wird. Es wird manches am Wege (z.B. Architektur) beachtet, gut und gegessen und getrunken, vielleicht ist auch noch ein Theaterbesuch am Samstag möglich…. Unterkunft im Hotel Großer Kurfürst (Berlin Mitte, Neue Roßstr. 11). Bahnfahrt im ICE / 1. Klasse am 21.4. um 9.25 Uhr ab Essen. Rückfahrt am 23.4. um 17.26 ab Berlin Ankunft 21.34 Uhr in Essen. Preis 307,00 € pro Person im Doppelzimmer. Fragen Sie Frau Aderholz. Tel 0201 226538. Vielleicht ist noch ein Platz frei…


Samstag 27.Mai 2006
Tagesfahrt nach Bochum
Kunstsammlung der Ruhr Universität, Galerie m, Situation Kunst

Die kunstgeschichtlichen Sammlungen der Ruhr-Universität Bochum konzentrieren sich auf die Kunst des 20. und 21.Jahrhunderts. Sie stehen auf dem Unigelände im Dialog mit einer bedeutenden Antikensammlung. Die Sammlung umfasst Bilder, Graphiken und Skulpturen, u. a. Werke von Albers und Giacometti, von Beuys, Caro und Fontana, von Fruhtrunk, Graubner und Morellet, von Rainer, Serra und Stella, Twombly, Uecker, Boltanski, Judd, Richter, Scully und Turrell. Situation Kunst, eingebettet im Bochumer Schlosspark Haus Weitmar, bildet eine Landschaft aus Architektur, Natur und Kunst. Im Mittelpunkt stehen die Gebäude mit den Rauminstallationen der amerikanischen Künstler Maria Nordmann, David Rabinowitch und Richard Serra, Gotthard Graubner, Norbert Kricke, Arnulf Rainer und Jan J. Schoonhoven. Die Galerie m zeigt Arbeiten des 1936 in Korea geborenen Lee Ufan. Er ist einer der international renommier-testen Vertreter der zeitgenössischen Kunst Asiens. Ausgebildet in Philosophie und Kunst, widmet sich Lee Ufan seit den 60er Jahren der Malerei, Zeichnung und Skulptur. Jenseits einer exakten Wiedergabe der Wirklichkeit wählt er hierbei einen Weg, der für Andeutungen und schöpferische Einbildungskraft offen bleibt. Dieser Weg kann ebenso poetisch wie kritisch sein, und kreist um das zentrale Thema Lee Ufans, das der Transzendenz. Wir werden Dr. Friederike Wappler, die Leiterin der RUB Kunstsammlungen und der Situation Kunst treffen und auch mit den engagierten Galeristinnen Susanne Breidenbach und/oder Klaudija Kosanović von der Galerie m sprechen. Weitere Informationen bei Frau Aderholz, Tel 0201 226538


Freitag, 16. Juni 2006, 18.15 Uhr
Caspar David Friedrich – Die Erfindung der Romantik
Eine Führung durch die Ausstellung
Mit Conny Fischer
Treffpunkt Foyer des Museum Folkwang
Eintritt + Führung 15,00 €

Caspar David Friedrich (1774 – 1840) gehört unumstritten zu den bedeutendsten Malern der deutschen Romantik. Auf dem Höhepunkt der Aufklärung – die demokratischen Ideale der Französischen Revolution von 1789 hatten begonnen auch das deutsche Bürgertum zu durchdringen, es war die Zeit Kants, Goethes und Schillers – fand Friedrich zu einer für die damaligen Verhältnisse vollkommen neuen Kunstauffassung. Weder von der Italiensehnsucht seiner Zeitgenossen erfasst noch von dem idealisierenden Klassizismus und der schwärmerischen Altertümelei, die das Schaffen der Nazarener bestimmten, geprägt, sollte seiner Auffassung nach die Kunst als »Mittlerin zwischen die Natur und den Menschen« treten. Es ging ihm darum, beim Betrachter ein gesteigertes, aus sorgfältiger Beobachtung erwachsendes Gefühl für die vielfältigen Stimmungen der Natur auszulösen. Erstmals rückte er damit die subjektive Anschauung in das Zentrum der Weltbetrachtung. Seine Bilder atmen zudem den Geist frühromantischer Ideen, wie sie uns bei Novalis, Wackenroder, oder Tieck begegnen. Mensch und Natur sind nicht mehr Teile eines einheitlichen göttlichen Planes, der jedem Phänomen seinen festen Platz zuweist, sondern Ausdruck einander begegnender und sich widersprechender Kräfte.


Sonntag, 25. Juni 2006, 12.00 Uhr
Eva–Maria Schön
Mehr Licht
Ausstellungseröffnung am Kopstadtplatz 12
Die Künstlerin ist anwesend

Die Berliner Künstlerin wird nach der Rückverwandlung unseres Ausstellungsraumes von einer Black Box in den White Cube diesen mit unbelichteten Fotopapieren füllen. Wie bei einem überdimensionalen Bodenbild werden hier Schicht um Schicht dieser rechteckigen Blätter aufgetragen. Doch bereits unmittelbar nach der Entnahme aus der Packung werden die vom Hersteller chemisch beschichteten Papiere einer permanenten Belichtung ausgesetzt, welche sie im Laufe der Ausstellung in beinahe „malerisch“ zu nennenden Weise wie von selbst nachdunkeln lässt. Der Nuancenreichtum an Farben, dieser für Schwarz-Weiss Fotos vorgesehenen Papiere ist dabei überraschend. Eine ganze Palette von pastellartigen Beige-, Gelb-, Grün-, Braun-, Grau-, Taupe- und Violetttönen macht diese „Auslegung“ zu einem wahrhaften „Work in Progress“ und damit den Einfall des realen Sonnenlichtes durch das Schaufenster am Essener Kopstadtplatz zur eigentlichen bildnerischen Kraft. Die Künstlerin trägt die letzte Schicht während der Eröffnung auf, legt also noch einmal (zum letzten Mal) selbst Hand an. Sie thematisiert damit ihre Vorstellung von prozesshafter Kunst und gleichzeitig eine besondere Form des Zurücktretens gegenüber dem Prozess der bis Ende August permanent andauernden Veränderung durch Licht, welche während der Ferienzeit auch durch das Schaufenster zu beobachten sein wird. Es lohnt sich unbedingt „zwischendurch“ einen oder zwei Blicke hineinzuwerfen, um die Veränderungen in ihren schönen Schattierungen nachzuvollziehen. Natürlich wird Eva-Maria Schön Rede und Antwort stehen und gern über ihren prozesshaften Werkbegriff, der auch für das Medium Zeichnung gilt, sprechen.

Mit freundlicher Unterstützung der Dresdner Bank Essen und des Kulturbüros der Stadt Essen


Mittwoch, 28. Juni 2006, 19.30 Uhr
Mitgliederversammlung
20.15 Uhr: Vortrag mit Lichtbildern von Peter Friese
„Du sollst Dir kein Bild machen“

Gedanken und Bilder zu einem nicht nur religiösen Thema

Christen aller Konfessionen und der Islam haben der jüdischen Religion etwas zu verdanken, das zum Bestandteil ihrer Kulturen geworden ist und zugleich einen bis heute ungelösten Widerspruch darstellt: Das so genannte Bilderverbot, also das Zweite Gebot im Dekalog. Wenn wir gemäß Theodor W. Adorno auch in der Moderne von der „Unmöglichkeit des Bildes“ sprechen und dann Künstler vor Augen haben, die ständig Bilder machen, schließt sich gewissermaßen ein Kreis. In der Tat gibt es auch in der Gegenwart Künstlerinnen und Künstler, welche mit der Unmöglichkeit des Bildes rechnen, die Frag-Würdigkeit jedes Bildverfahrens zu ihrem eigentlichen künstlerischen Problem machen – und dennoch hervorragende Bilder entstehen lassen. Sie fühlen sich (selbst wenn sie es nicht aus religiösen Motiven tun) dem Zweiten Gebot verbunden und lassen dennoch in voller Verantwortung permanent Bilder entstehen, welche in sich selbst das Bilderverbot thematisieren. – Und das sind mit Verlaub die wirklich Interessanten, mit denen der heutige Abend in besonderer Weise bereichert werden soll. ( Es geht u.a. um René Magritte, Barnett Newman, Mark Rothko, Bruce Nauman, Martin Kippenberger – aber auch Hans Memling und den Schöpfer der Essener Goldenen Madonna)


Noch bis zum 17. September 2006:
Ausstellung am Kopstadtplatz 12
Eva–Maria Schön
Mehr Licht

Die Berliner Künstlerin hat den Ausstellungsraum mit unbelichteten Fotopapieren gefüllt. Wie bei einem überdimensionalen Bodenbild wurde hier Schicht um Schicht dieser rechteckigen Blätter aufgetragen. Unmittelbar nach der Entnahme aus der Packung wurden die vom Hersteller chemisch beschichteten Papiere einer permanenten Belichtung ausgesetzt, welche sie im Laufe der Ausstellung in beinahe „malerisch“ zu nennender Weise wie von selbst nachdunkeln lässt. Der Nuancenreichtum an Farben, dieser für Schwarz-weiß Fotos vorgesehenen Papiere ist dabei überraschend. Eine ganze Palette von pastellartigen Beige-, Gelb-, Grün-, Braun-, Grau-, Taupe- und Violetttönen macht diese „Auslegung“ zu einem wahrhaften „Work in Progress“ und damit den Einfall des realen Sonnenlichtes durch das Schaufenster am Essener Kopstadtplatz zur eigentlichen bildnerischen Kraft. Die Künstlerin demonstriert hier ihre Vorstellung von prozesshafter Kunst und gleichzeitig eine besondere Form des Zurücktretens gegenüber dem Prozess der permanent andauernden Veränderung durch Licht, welche auch durch das Schaufenster zu beobachten ist. Es lohnt sich unbedingt „zwischendurch“ einen oder zwei Blicke hineinzuwerfen, um die Veränderungen in ihren schönen Schattierungen nachzuvollziehen.

Mit freundlicher Unterstützung der Dresdner Bank Essen und des Kulturbüros der Stadt Essen


Freitag, 22. September 2006, 19.00 Uhr
Künstlergespräch mit Timm Ulrichs
im Forum Kunst und Architektur – Eintritt für Mitglieder frei, Gäste 3,-€

Timm Ulrichs ist Konzept-Künstler, Dichter, Performer, Bildhauer Fotograf, ehemaliger Professor an der Kunstakademie Münster, Betreiber einer Zimmergalerie, Computerkünstler, erstes lebendes Kunstwerk, akribischer Archivar der eigenen Aktivitäten und auch derjenigen anderer Künstler, politisch tätig und vieles mehr. Programmatisch umreißt er in seinem zweiten egozentrischen Manifest die Zusammenführung von Kunst und Leben in seiner Person: Kunst ist, was ich bin / Meine Lebensäußerungen = meine Kunstäußerungen / Kunst sind meine Ansichten: Malerei / Kunst sind meine Körperformen: Plastik / Kunst sind meine Bewegungen: Tanz / Kunst sind meine Geräusche: Musik / Kunst sind meine Worte: Poesie / Kunst ist mein Leben: das reinste Theater / nichts als Theater…1993 stellte Timm Ulrichs im damaligen Ausstellungsraum des Kunstverein Ruhr im Untergeschoss der Alten Synagoge eine Reihe von 12 großformatigen Leuchtkästen aus. Die Bilder zeigten anscheinend Landschaftspanoramen von berauschender Farbkraft, romantische Sonnenauf- und -untergänge. Doch handelte es sich in Wahrheit um die Vergrößerungen senkrecht gestellter Anfangsstücke verschiedener Diafilm-Streifen, welche den wohlmeinenden „Natur“ erblickenden Betrachter im doppelten Sinne hinters Licht führten. Die unscharfe, waagerechte Grenz-Zone wurde immer als Horizontlinie gelesen. Timm Ulrichs betrieb damals künstlerische Grundlagenforschung rund um Kunst und Wirklichkeit, Schein und Sein. Heute Abend steht der Totalkünstler persönlich Rede und Antwort.


Sonntag, 24. September, 12.00 Uhr
Fotoarbeiten
aus dem Besitz der Mitglieder
Ausstellungseröffnung

Mitglieder eines Kunstvereins sind nicht nur ausgewiesene Freunde und Förderer von Gegenwartskunst, sondern in dieser Eigenschaft meist auch Sammlerinnen und Sammler. Wir eröffnen eine Ausstellung, in der es um Fotoarbeiten geht, also um eine Kunstrichtung, welche auch bei Museen immer mehr an Aufmerksamkeit gewinnt und auch international diskutiert wird. Es geht dabei um eine Auswahl von Werken, die in den letzten Jahren Eingang in den Besitz unserer Mitglieder gefunden haben und insgesamt die Idee aufnehmen, Fotografie auf differenzierte Weise als künstlerisches Medium wahrzunehmend zu diskutieren. Es geht aber auch darum, die Mitglieder stärker in die Vereinsarbeit zu integrieren und sie in diesem speziellen Fall auch als Sammler zu aktivieren und dazu zu bewegen, etwas aus Ihrem Besitz zu zeigen. So wie es zum Zeitpunkt der Programmredaktion aussieht, wird es uns gelingen, eine beachtliche Zusammenstellung bemerkenswerter Fotokunst zu präsentieren. Achten Sie bitte auf die besondere Einladung, die Ihnen in den nächsten Tagen zugeht.


Samstag, 30. September 2006
Ausstellungen in Düsseldorf
eigene Anreise, Treffpunkt 10.00 Uhr nach Vereinbarung
Anmeldung bei Frau Aderholz

Die Reise in die Nachbarstadt lohnt in mehrfachem Sinne. Im NRW Forum Kultur und Wirtschaft werden unter dem Titel „Mental Exercises“ Werke von Bruce Nauman gezeigt – zusammen mit Arbeiten des Amerikaners aus der Privatsammlung von Dorothee und Konrad Fischer. Der Kunstverein präsentiert die mit Sicherheit brisanten Installationen und Skulpturen der mexikanischen Konzeptkünstlerin Teresa Margolles. Die Kunsthalle zeigt Arbeiten von Berlinde de Bruyckere und Martin Honert. (Die letzten drei Positionen werden im Septemberheft der Art besprochen) Last but not least sind die Galerien in der Umgebung ebenfalls geöffnet. Für diejenigen, die danach noch ein gewisses Durchhaltevermögen besitzen, bietet sich an, am späteren Nachmittag die Ausstellung von Francis Bacon in der Kunstsammlung NRW zu besuchen.


21. + 22. Oktober 2006
2tägige Exkursion nach Luxemburg
Anmeldung bei Frau Aderholz

Im Mittelpunkt steht das brandneue, sehr sehenswerte Mudam, (Musée d’Art Moderne) das am 1. Juli 2006 eröffnet worden ist. Gebaut vom amerikanischen Stararchitekten Ieoh Ming Pei verspricht es mit seiner sensationellen Sammlung ein besonderes Highlight für die Freunde der Gegenwartskunst zu werden. Kosten: 199,00 € + 20,00 € für Eintritte, 35,00 € Einzelzimmerzuschlag
Leistungen: Fahrt in einem Kleinbus, Übernachtung und Frühstück im 5-Sterne- Luxushotel Sofitel, Stadtrundfahrten in Luxemburg und Trier. Abfahrt: Samstagmorgen, nach der Mittagspause Stadtrundfahrt Sonntag:Wenn es der noch auszuarbeitende Zeitplan erlaubt, machen wir noch einen Abstecher nach Trier mit einer Stadtbesichtigung – 4 Stunden Aufenthalt insgesamt, Rückfahrt nach der Mittagspause, Abends Ankunft in Essen. Bitte nutzen Sie das Kontaktformular.


Donnerstag, 26. Oktober, 19.00 Uhr
Kunstversicherung - ein Thema nicht nur für Museen
Ort: Dresdner Bank, Filiale Rüttenscheider Strasse 106

Speziell für die Mitglieder des Kunstvereins wird ein Vertreter der Allianz Kunstversicherung über die Freuden und Risiken privaten Kunstbesitzes berichten und an interessanten Fallbeispielen demonstrieren. Wann lohnt sich für wen eine Kunstversicherung? Wie kann und sollte man sie anwenden? Welche Rechte und welche Vorteile hat ein Versicherter in Hinblick auf seine Werke? Welche herausragenden Fälle hat es in Hinblick auf Versicherungsabläufe gegeben? Und vieles mehr. Der Experte steht Rede und Antwort und die Kunstfreunde sollen auch vermittelt durch ihre offen gestellten Fragen erfahren, was wirklich wichtig und von Belang ist. Für Getränke wird gesorgt sein. Wir bitten herzlich um telefonische oder schriftliche Voranmeldung bei Frau Aderholz.


Sonntag, 5. November, ab 12.00 Uhr
ART COLOGNE
Ein Rundgang
Anmeldung bei Frau Aderholz

Die Art Cologne findet in diesem Jahr zum 40. Mal statt und konzentriert sich auf international renommierte Galerien, welche uns einen Überblick über das Kunstgeschehen des 20. und 21. Jahrhunderts geben – von der Klassischen Moderne bis zu aktuellsten Kunstproduktionen. Integriert ist der „Open Space“, ein kuratierter Verkaufsausstellungsbereich für zeitgenössische Kunst, der bei seiner Premiere im vergangenen Jahr sehr viel Lob erhielt. Das Programm „New Talents“ fördert junge Künstler. Als „Best of the Best“ wählt eine Jury einen der Teilnehmer aus, der den Art Cologne-Preis für junge Kunst erhält. Das Programm „New Contemporaries“ fördert explizit junge Galerien, denen eine Teilnahme an der Art Cologne ermöglicht wird. Zudem werden bei den „Hidden Treasures“ ab 2006 alljährlich bis zu fünf Künstler ab einem Alter von 40 Jahren vorgestellt. Diese „verborgenen Schätze“ haben ihren Platz auf dem Kunstmarkt noch nicht stabilisiert, obwohl ihr Werk kunsthistorisch abgesichert und relevant ist: Also gute Kunst für einen relativ kleinen Preis. Fassen wir zusammen: „New Talents“, „New Contemporaries“, „Best of Best“, „Hidden Treasures“ – lassen Sie uns auf unserem jährlichen Rundgang erfahren, was diese klinge(l)nden Anglizismen zu versprechen und zu halten in der Lage sind. Oder wie der Amerikaner bescheiden zu sagen pflegt: Let’s go for it!
Kosten inkl. Eintritt 28,00 €.


Freitag, 24. November, 18.00 Uhr
Vorstellung der Jahresgaben
Im Kunstring Folkwang ( Museumsbibliothek)
Samstag, 25. und Sonntag, 26. Nov. jeweils 12.00 bis 18.00 Uhr

In enger Kooperation mit dem Kunstring Folkwang werden auch in diesem Jahr die Jahresgaben und Editionen des Kunstverein Ruhr vorgestellt. Es handelt sich um Arbeiten von Maik und Dirk Löbbert, Ingo Günther, Achim Bitter, Tony Cragg, Raimund Kummer, Rainer Splitt, herman de vries, Ulrich Erben und anderen. Die Werke sind zum größten Teil professionell gerahmt und können ( zum Beispiel als perfektes Weihnachtsgeschenk oder als sofort in Position zu bringendes Kunstwerk an den eigenen Wänden) wie auf einer Börse oder einem Kunstmarkt mitgenommen werden. Informationen bei Frau Aderholz (0201 / 226538)


Freitag, 8. bis Sonntag 10. Dezember 2006
Wochenendreise nach Paris

Wir besuchen die wichtigsten und neuesten Museen der Seinemetropole und sehen dort aktuelle Ausstellungen, z. B. das Centre Pompidou, das Musee d’Orsay, und das Musée d’Art Contemporain de la Ville de Paris, das Musée du Quai Brancy (das brandneue Museum für Ozeanische und Afrikanische Kunst). Aber auch die Galerien im Marais Viertel, sowie andere interessante Orte für die Kunst der Gegenwart werden aufgesucht. ( z.B. das Maison Rouge Fondation Antoine de Galbert, die neuen Galerien der Rue Louise Weiss ). Restaurantbesuche, Stadtspaziergänge (z.B. zur Place des Vosges) und möglichst ein Theaterabend runden das Programm ab. Geplant ist auch ein Besuch der Opera de la Bastille (wir kommen wahrscheinlich auch hinter die Bühne). Der Sonntagmorgen ist für den wunderbaren Marché d’Alligre reserviert und das ganz detaillierte Programm wird noch erarbeitet. Sie können auf eine dichte und interessante Parisreise gespannt sein.


Zwiesprache
Eine Ausstellung von Dorothee von Windheim
im Raum des Kunstvereins, Kopstadtplatz 12
27. November 2006 bis 28. Januar 2007

viele Augenpaare sind auf die Besucher gerichtet. Geht man an den weißen Wänden entlang, kommt es in der Tat zu einem permanenten Gegenüber von Blick und Gegenblick. Dorothee von Windheim hat die 50 teilige Arbeit, die sich heute in einer Privatsammlung befindet, im Jahr 1980 konzipiert und hergestellt. Es handelt sich um 100 dünne Gazestücke, auf welche mit fotochemischen Mitteln, also mittels Belichtung (Liquid Light), uns offen anblickende Augen verschiedener Personen fixiert worden sind. Die im Verhältnis 1:1 abgelichteten Augen hängen auf ihrer textilen Grundlage in einer langen Reihe an den Wänden des Ausstellungsraumes, als stünden uns hier lebende Personen gegenüber: Der Augenabstand und die Augenhöhe entsprechen tatsächlich genau jeweils den Maßen der lebenden Person. Dorothee von Windheim erweitert mit dieser wunderbaren vielteiligen Arbeit ihre Untersuchungen und künstlerischen Auslotungen zum Thema des „Sancta Facies“, (Schweisstuch der Veronika) und des berühmten Turiner Grabtuches (Sancta Sindone) auf augenfällige Weise. Wir beginnen uns zu fragen, was, oder wen uns diese fragilen kleinen Bildfragmente zeigen, und vor allem auch auf welche besondere Weise sie es tun. Die Ausstellung wird (ohne Vernissage !) ab Dienstag, den 27.11.2006 zu sehen sein. Die in Köln lebende und in Kassel lehrende Dorothee von Windheim hat zugesagt, zu einem Künstlergespäch nach Essen zu kommen. Achten Sie also auf die besondere Einladung, die Ihnen bald als Postkarte zugehen wird.

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